Prosa

Trotz Corona und Erfthochwasser:
Neuerscheinung Herbst 2021:
Das Seidenkrokatsofa - Ein Roman über ein schillerndes Jahrzehnt voller Umbrüche.
Der Geist der 70er Jahre. Erscheint auch als E-Book.




https://www.velbrueck.de/Belletristik/Neuerscheinungen/Das-Seidenbrokatsofa.html




Seit ein paar Tagen lese ich in Deinem Buch "Geschichten von Widerstand".
Es macht mir große Freude, die sehr unterschiedlichen Geschichten um Berlin und Berliner sowie aus Deinem Leben zu lesen.
Die Geschichten sind gut "konstruiert", spannend, lebensnah in einem flüssigen Erzählstil geschrieben.
BRAVO! Danke für die gerundeten Geschichten - mit Ecken, Kanten und Pfeffer.
Dr. Maria Werthan








1. Preis im Landschreiber-Wettbewerb "Sprache und Umwelt" 2020 für die Erzählung "Mandelröschen"



Schon, Jenny: Flüchtige ... Erzählungen



Jenny Schon.....Flüchtige ...Erzählungen Geest-Verlag 2019 Cover nach einem Foto von Jenny Schon ISBN 978-3-86685-739-1 350 S., 14,80 Euro


An ihren Wegen …
sind Wohnhäuser verschlossen, hinter Kunststoffgardinen beäugt, Flüchtige rechnen nach Sekunden,
nicht nach Stunden, sind schlaflos. Ihnen eigen ist das Unbeständige.
Spielmänner, blinde Seherinnen, Sänger kreuzen ihre Wege, Sirenen, die locken,
künden von Sehnsüchten, Untergängen, ziehen Kinder ins Ungewisse.
Fensterkreuze ohne Ordnung, flatternde Dachpappe, wuchernde Ranken,
was Heimat war, löst sich auf…
Fotos aus der untergegangenen DDR und der CSSR vor dreißig Jahren und zwei Grafiken
der Autorin begleiten den Band.






Cover_Jenny Schon-2.pdf






Jenny Schon schreibt in der Erzählung "halbstark" nah an
ihrem Leben,das aufregend genug war. Als Kleinkind aus Böhmen
vertrieben, musste sie im Rheinland, woher ihre väterliche Familie
stammte, viele Kämpfe durchstehen, denn sie war nicht nur ein
rothaariges Mädchen (Fusselumpzigarrenstump),sie war auch evangelisch
in einer katholischen Umwelt (evangelischer Rattenfänger)und Pimmock
(Flüchtling), also ausgegrenzt, und die Eltern waren Arbeiter in der
Metallindustrie. Alles Faktoren, die sie als Unterschichtkind stigmatisierten,
das es nie schaffen würde, eine Universität zu besuchen (Soziologenweisheit).
Mit ausgrenzenden Schimpfwörtern großgeworden, lernt sie sich zu wehren. Als
"Halbstarke" tanzt sie auf der Kirmes Rock'n Roll und hört im Kofferradio
Elvis Presley und Bill Haley,bezieht Prügel vom Vater, vom Lehrer und vom Lehrherrn.
Gewalt an Kindern und Jugendlichen ist Gang und Gäbe in den Fünfziger Jahren, gegen
die sich die "Halbstarken" zu wehren beginnen.Insofern waren nicht nur die Jugendlichen
halbstark, sondern auch die Erwachsenen waren nach dem 2. Weltkrieg weit davon entfernt,
perfekte Demokraten zu sein.Obwohl es den Begriff "Halbstarke" schon um 1900 in Deutschland
gab, wird er in den Fünfziger Jahren für Jugendliche aus proletarischem Milieu verwendet,
die in irgendeiner Weise nicht in das öffentlich gewünschte Bild der Nachkriegsgesellschaft
passen und sich durch normwidriges Verhalten, wie der Belästigung von Passanten, Störung der
öffentlichen Ordnung oder Auseinandersetzungen mit der Polizei, auszeichnen, und dies in Ost
wie West.Die Halbstarken-Bewegung ist die erste Nachkriegsjugendbewegung. Jenny Schon hat an
ihr als Backfisch teilgenommen und zehn Jahre später ist sie in West-Berlin aktiv in der 68er
Studentenbewegung, worüber sie auch publiziert hat. Sie hat Sinologie studiert, war in Maos
Chinas, hat viel geschrieben, literarische Auszeichnungen, ist PEN-Mitglied und lebt als
Schriftstellerin und Stadtführerin in Berlin.


halbstark, Roman Geest Verlag, Vechta, 2017, ISBN 978-3-86686-635-6

http://geest-verlag.de/news/geht-den-druck-jenny-schon-halbstark



1967 Wespenzeit, Roman, dahlemer Verlagsanstalt Berlin, ISBN 978-3-928832-53-3



Verlag am Park- edition ost, Berlin 2005, ISBN: 3897931125


Der Verlust von Heimat ist stets
auch Verlust an Identität.
Beata Pütz, im böhmischen
Riesengebirge geboren,
fährt seit der "Samtenen Revolution"
immer wieder in das Land,
ihre Herkunft zu erkunden und
jenen Graben zu überschreiten,
der Deutsche und Tschechen seit Kriegsende trennt.
"Je tiefer mein Spaziergang in die Vergangenheit
der Erinnerung führt, um so mehr verfliegen die
Staubpartikel, die den Weg unkenntlich
gemacht haben."


Der Roman von Jenny Schon
ist gleichsam eine sensible
Entdeckungsreise ins Innere.



Begründung für Prämierung der Geschichte "Auch Dita tanzt" im IRRTU®M Bremen:



Er war der poetischste Text der über 400 Einsendungen. Aufgrund des Ausschreibungstextes
und der Auslober spielten Berichte über direkte Psychiatrieerfahrungen eine große Rolle in der Juryarbeit,
bei der ich immer das Banner der Poesie hochgehalten habe. "Auch Dita tanzt" ist für mich ein Beispiel
von Weltpoesie, in der alle Komponenten - Lyrik, Dialoge, Schrecken des Lebens - ´ungeheure Ereignisse´
(nach Kleist die Definition für eine Novelle), Sinnlichkeit, Körperlichkeit, Dialekt und Irrwitz
´Ohropax´-enthalten sind. Ich habe in meiner Laudatio auf Ihren Text darauf hingewiesen, dass
der Beginn "schrecklich" sei, aber da er im im Text wie ein Refrain wiederholt werde, mache das den
Schrecken aushaltbar. Gelesen wurde er ja von Nina Berger, die ihre Sache sehr gut gemacht hat.
Als Bremerin versuchte sie den Berliner Akzent, der so fremd und dadurch gut klang. Die Geschichte
erhielt den stärksten Beifall von allen. Ich hätte sie zu gerne von Ihnen gehört. Die anderen Preisträger
haben ihre Texte sehr gut vorgetragen. Ich habe darauf hingewiesen, dass von den Autorinnen und Autoren
selber vorgetragene Texte diese körperlich werden lassen und und sie so leichter den Zugang in die Poetische
Welt finden.Bei Ihrem Text lachte das Publikum bei vielen Pointen, insbesondere über die Dialoge und
über die Ohropaxlinie haben sie gelacht und gelacht Nur so ist das Grauen im Saal aushaltbar.
Die Lösung ist leise eingeführt, sie steigt bis zur Auflösung , an Günther von Hagen erinnern sich
die Alten sicher gleich, aber auch für die , die ihn nicht kennen sollten, war er durch den Kontext
mit Sinn aufgeladen. Die Seitenlinien - Fahrstuhlphobie, Scheinarbeitstätigkeit, Metaxa (mit wie viel Sternen
noch mal?)- und dann der Schlusschor auf den Balkonen um die Ecke und dann der Titel! Eine ausgezeichnete
Komposition! Ich gratuliere Ihnen auch noch einmal persönlich zu diesem Text. Es hat mich sehr gefreut,
dass ´mein Favorit´ in die Preisränge gekommen ist...Bernd G., Bremen.







Literatur: Eine Brühler Nachkriegskindheit Kölner Stadt-Anzeiger



Neuerscheinung 2011
Jenny Schon (Hg.)
"Wo sich Gott und die Welt traf – Westberlin Zum 50. Jahrestag - 13. August 1961 Zeitzeugen erinnern sich der ersten Jahre nach dem Mauerbau"


Geest-Verlag, ISBN: 978-3-86685-304-1








Neuerscheinung Herbst 2010
Jenny Schon, Joachim Süss
"PostelbergKindesKinder, Träume und Trauma"


Gerhard-Hess/Odertor Verlag, ISBN: 978-3-87336-367-0





Postelberg/Postoloprty ist ein Ort in Westböhmen, in der Nähe von Saaz, 60 Ki-lometer von Prag entfernt, in dem nach Kriegsende, im Mai und Juni 1945, von tschechischen Milizen Hunderte deutscher Zivilisten niedermetzelt wurden, darunter auch Kinder. Und Postelberg ist nur ein Ort von vielen, die jetzt nach und nach bekannt werden (s.a. den tschechischen Dokumentarfilm "Töten auf tschechisch", der 2010 in Tschechien und Deutschland gezeigt wurde).
Postelberg ist mittlerweile das Synonym für das Trauma der deutschstämmigen Böhmen, die die Vertreibung überlebt haben, für die heute lebenden deutschen Kriegskinder und Kriegsenkel, die die Angst ererbt haben.

Jenny Schon, Kriegskind, Jahrgang 1942, Trautenau, Sinologin, Autorin von Sachbüchern, hauptsächlich zu chinesischen Themen, von Romanen und Ge-dichtbänden, die großenteils Böhmen zum Thema haben, hat aus ihren Aufzeichnungen ein "Tagebuch einer Ver-Rückten" zusammengetragen, das den langsamen, immer intensiver werdenden Prozess ihrer Re-Traumatisierung aufzeichnet, die infolge des Besuchs in ihrer Geburtsheimat Riesengebirge nach der Samtenen Revolution zu wüten begann. In drei Erzählungen versucht sie eine Reise ins Innere.

Joachim Süss, Kriegsenkel, Jahrgang 1961, Marburg/Lahn, Dr. theol., Autor, Herausgeber, zahlreiche Veröffentlichungen zur Religionskultur und zur religiösen Erfahrung in der Gegenwart. Der Vater überlebte 1945 das Lager Postelberg, Zwangsarbeit und den Abschub aus dem Sudetenland. Der Sohn Joachim Süss war zunächst dem Trauma seines Vaters gegenüber sprachlos, bis er entdeckte, dass er es als Erbe in der eigenen Seele trägt. Die Gedichte von Jenny Schon inspirierten ihn dazu, jene so schwer greifbare innere Terra incognita zu klären und damit ver-stehbar zu machen, in der noch immer Dämonen aus einer vergangenen Zeit hausen. Was bedeutet es, als Kind von Vertriebenen zu leben? Joachim Süss ist es gelungen, in seinen Gedichten Odsun (Abschub) eine eigene Sprache dafür zu finden.

Dem Buch ist ein Geleitwort der Präsidentin des Frauenverbandes im BdV e.V., Sibylle Dreher, vorangestellt, die mit ihrer Veranstaltungsreihe "Lange Schat-ten" im Berliner Gropiusbau in den letzten Jahren ebenfalls Pionierarbeit auf diesem Gebiet geleistet hat.
Die Fotos in dem Band PostelbergKindeskinder zeigen überwiegend Motive aus Böhmen.





Neuerscheinung:








Diese Geschichte erhielt den 3. Preis beim Zeitzeugenpreis Berlin-Brandenburg 2008

Jenny Schon
Mein erster Berlin-Marathon
Ich renne los. Ich komme vom Lande und kann gut laufen. Auf Asphalt eher schlechter, auf Sand auch schlecht. Ich geb mir Mühe. Ich muß mir Mühe geben, alles rennt hinter mir. Ich kann nicht stoppen. Und vor mir ist auch Gedränge.
Sie kommen, die Schweine, heißt es. Ein Geschrei. Vorne geht es nicht weiter. Rasender Stopp, blitzartig schieß ich auf den Vordermann, unsere Köpfe knallen aneinander.
Entschuldigung, flüstere ich, er knallt mir eine. Arschloch, ich schubse zurück.
Und das soll ein Genosse sein, ich blicke zu meinem Nebenmann. So heißt das doch hier, oder? keife ich ein wenig. Ich bin neu hier, ergänze ich.
Paß auf, sagt der Nebenmann, vorne sind die Jubelperser, bleib lieber bei mir, wenn du dich hier nicht auskennst. Er nimmt mich an die Hand. Die ist heiß. Er krabbelt den Arm hoch. Es war kochend heiß in der Menge.
Laß das, sage ich, ich bin neu hier.
Das sagtest du schon.
Was gibt es denn eigentlich hier bei den Jubelpersern.
So neu bist du. Er guckt mich streng an. Wie alt bist du denn?
Neunzehn.
Noch nicht volljährig und dann lassen dich deine Eltern laufen in dieses Sündennest Westberlin.
Die haben mich nicht laufen lassen, ich bin einfach weg. Entweder London zu den Beatles, sagte ich, oder nach West-Berlin, da kriege ich wenigstens Überbrückungsgeld. Ich hab mitgeholfen, daß ihr überleben könnt, hier in eurem Sündenbabel, hörst du. Ich arbeite, damit ihr demonstrieren könnt, weißte was das heißt?
Ich gucke ihn provozierend an. Er lächelt. So eine bist du.
Und was sind denn Jubelperser? Löchere ich ihn weiter.
Na Perser, die jubeln wegen dem Schach.
Ich wollte doch auch jubeln wegen der Farah Diba, aber da hieß es, die Genossen machen was. Die Genossen Kommunarden hieß es.
Er lächelt. Ich wohne auch in einer Kommune. Jetzt gucke ich doch neugierig, wie er aussieht. Er sieht eigentlich eher schüchtern aus. Blaue Augen mit liebem Blick, so ein winziges Lächeln in der Iris. Spitze Nase, nicht so schön, und der Mund zu breit. Es sind die Augen, die Vertrauen geben, auch wenn er an meinem Arm gefummelt hat. Oder hab ich mir das eingebildet. Er hält immer noch die Hand. Wir sind verschweißt, so heiß ist die Haut.
Da, schreit er, da kommt ein Konvoi. Er ist groß, er sieht über die Leute hinweg. Ich kann dich ein wenig anheben. Wie heißt du denn?
Karin. Karin heiße ich, lüge ich. Ich werde rot. Das merkt aber in der Hitze niemand. Und du?
Jacob, Jacob Reuter.
Bist du hier geboren?
Ja, drüben, im Osten. Meine Schwestern sind dort. Wir hatten früher eine große Baumschule, das ist aber alles verstaatlicht. Eine Schwester ist Försterin in Brandenburg.
Wie Försterin gibt es als Beruf, drüben?
Ja, da gibt es auch Kranführerinnen und Traktoristinnen.
Na so was, das glaubt mir keiner auf dem Land, wo ich herkomme. Eine Frau auf dem Kran.
Schnell, Karin, ich heb' dich an, da, siehst du das tolle Auto. Da sind sie drin.
Er hebt mich an. Eine Autokolonne.
Jacob, Jacob schreie ich, die knüppeln ja. Da sind Männer, die hauen auf die Leute in den vorderen Reihen ein. Was ist das. Guck doch mal.
Jacob macht sich noch länger. Die Jubelperser, so eine Scheiße, die hauen wie die Bekloppten, schreit er. Diese Schweine, skandieren jetzt die Reihen vor uns. Eine heftige Bewegung der Leute drückt nach hinten. Wir klammern uns aneinander, damit wir nicht fallen. Das wäre schlimm bei dem Gedränge. Wir würden zertreten werden.
Mir ist schlecht, sage ich. Ich bin das nicht gewöhnt.
Komm wir gehen zum Hydranten, du brauchst Wasser, erwidert er. Ich weiß, wo einer ist.
Ich sehe das Schild Krumme Straße. Auch hier ist Gedränge. Wir versuchen zu rennen.
Jacob, nicht so schnell, ich habe nicht so lange Beine wie du. Wir umrunden die nachdrängenden Menschen. Immer wieder werden wir getrennt, weil sie durch uns hindurch wollen, die nachdrängen, hin zu dem Geschreie vorne in der Bismarckstraße, wo die Oper ist und wo die persischen Herrschaften eine Opernaufführung besuchen wollten, empfangen vom Regierenden Bürgermeister, der Albertz heißt und eigentlich ein Pfarrer ist.
Als ich noch auf dem Land war, hatte ich für Willy Brandt geschwärmt. Da ist er wieder, rief Mutti, wenn Willy im Fernsehen war. Er war Gast bei uns, wenn wir Mittag aßen, er war beim Abendbrot dabei. Wir hatten noch nicht lange ein Fernsehen, und es wurde auch nicht immerzu was gezeigt, aber wenn was gezeigt wurde, war Willy meistens in der Nähe.
Als er Bürgermeister war, war Berlin oft im Fernsehen, es gab jede Menge zu berichten von ihm und von den Russen. Eigentlich hatte mich das alles nicht so interessiert, ich wollte nur Willy sehen, weil ich so einen Vater gerne gehabt hätte. Als ich nach Berlin ging, ging Willy nach Bonn und jetzt ist der Pfarrer Bürgermeister, der interessiert mich aber nicht, da sah ja mein Opa noch schöner aus als der und mein Opa war schon ein alter Mann.
Komm, Karin, drüben ist der Hydrant. Jacob nimmt wieder meine Hand, da kannst du was trinken. Du bist ja puterrot.
Mir ist auch ganz schwindlig und schlecht.
Schon wieder fängt ein Geschubse an. Ich halte mich an Jacobs Hemd fest.
Jacob, ich will gehen, weg von hier. Da sieht man ja gar nichts außer dem Rummel. Die Knüppeln ja nur. Das hab ich mir anders vorgestellt mit dem Schah und den Kommunarden. Ich dachte, die machen ein Happening mit Feuerwerkskörpern oder wie bei dem Humphrey mit Pudding oder so.
Als Kind haben wir gesungen: Prima, der Schah hat Luft im Spind, prima Soraya kriegt kein Kind… Das war doch lustig, oder? Jacob, hörst du.
Ja, lustig, aber die Unterdrückung in Persien ist eben nicht lustig. Hast du nicht den Genossen Nirumand gestern Abend gehört im Audimax, ein Verfolgter des Schah-Regime.
Nein, hab ich nicht. Ich bin ja keine Studentin, ich arbeite tagsüber am Kudamm, da kann ich nur in der Mittagspause mal raus, wenn was los ist, wie das mit dem Puddingattentat im April. Das war lustig. Ich will eigentlich nur was Lustiges, nicht so was wie hier. So ein Gedränge, so ein Geschrei, Jacob, ich geh jetzt.
Ich stoppe meinen Schritt. Ich reiße mich von ihm los. Ich werde an eine Mauer gedrückt. Ich flüchte in eine Toreinfahrt. Wir werden in einen Garagenhof hineingezwängt. Wir können nicht mehr zurück, weil von hinten nachgedrängt wird.
Bleib hier! Jacob wird auch rot im Gesicht, vor Wut, glaub ich, oder vor Angst. Auch ich kriege Angst, vor ihm, wenn er so blökt. Er blökt wie mein Vater, wenn er jähzornig war. Ne, so einen Typen will ich nicht. Da werde ich gleich einen Riegel vorschieben, wenn der fragt, ob wir uns noch mal treffen wollen. Ne, einen Blöker will ich nicht.
Die Schweine, schreien die vorne wieder. Immer das gleiche, jammere ich.
Jacob hat mich eingeholt. Ach, Karin, bitte, bleib bei mir, ich hab Angst um dich, wenn die dich so wegdrängen. Du bist doch nur eine halbe Portion, bleib bitte bei mir.
Er ist ja ganz lieb, ich möchte ihn umarmen, aber die Leute drängen uns wieder auseinander. Ich hätte ihn jetzt geküsst, wenn er bei mir gewesen wäre. Aber ich sehe ihn nicht. Ich sehe Polizei, eine Menge Polizisten scheuchen in der Krummen Straße die Leute vor sich her. Das Geschrei wird unerträglich. Ich weine leise vor mich hin. Ich habe noch nie in so einer Enge gehockt. Mein Atem steht, er hat keinen Platz sich auszubreiten. Ich lasse mich fallen, neben ein Auto. Es stinkt nach Benzin.
Ein dumpfer Knall. Schrilles Gekreische, ein heller Knall, ich weiß nicht, was das ist.
Eine winzige Sekunde lang absolutes Schweigen, so als würde der Filmton angehalten, dann knallt und keift und poltert es wieder, daß ich mir die Ohren zuhalte und die Augen schließe.
Ich liege immer noch auf dem Asphalt an der hinteren Mauer des Garagenhofes. Ich schaue unter die stehenden, aber noch stinkenden Autos.
Da liegt ein Mann. Ein junger Mann. Eine dunkel gekleidete Frau kniet neben ihm. Ich sehe ihre Beine und ihren Hintern. Einmal beugt sie ihren Kopf ganz nah an den seinen. Da sehe ich ihr entsetztes Gesicht. Für eine Sekunde.
Es muß was Schreckliches passiert sein, sagt dieses Gesicht.
Ich mache mich klein. Es war schon als Kind eine besondere Gabe von mir, mich zu verstecken. Augen zu, Ohren zu, dann sieht mich der Feind nicht, mein schimpfender Vater nicht. Leider habe ich keine Decke bei mir, dann hätte ich mich noch besser verstecken können.
Ich lege meinen Kopf auf meine Lederhandtasche, zieh die Beine ganz eng an mich, die Arme über meinen Kopf. Wenn sie meinen Kopf nicht sehen, denken sie vielleicht, es ist nur der Schatten des Autos, dann lassen sie mich hier liegen, bis alles vorbei ist.
Früher habe ich gebetet, wenn ich so lag vor Angst gekrümmt. Ob ich beten soll, daß das alles nur ein Traum ist. Aber ich höre das Geschrei, die Sirenen eines Krankenwagens. Ich höre noch immer, wie sie schreien, diese Schweine, die!
Lange Zeit höre ich nichts, so drücke ich meine Ohren zu. Dann sind die Geräusche abgeebbt. Ich versuche aufzustehen, ich ziehe mich an der Wagentür hoch. Sie gibt nach. Es sind doch noch eine Menge Menschen in der Krummen Straße und in der Toreinfahrt. Ich zwänge mich in das Auto und lege mich hinten auf die Sitzbank. Unter dem Beifahrersitz entdecke ich eine Limoflasche. Ich trinke fast die Flasche leer. Dann falle ich in einen tiefen Schlaf………………


Die vollständige Geschichte erscheint in:
Glückssuche im Schatten der Mauer,
Frieling-Verlag, Berlin, 2008




Erzählwettbewerb in den Museen Dahlem in Zusammenarbeit mit dem Tagesspiegel Berlin am 13. Mai 2007: Die bestplatzierten Geschichten der Erwachsenen (Platz 3)

Jenny Schon
Schlafes Schwester

Hommage an meine böhmischen Großeltern

Jetzt sinn isch dat! die dicke Hauswirtin watschelt auf Oma zu, die ein Drittel von dem der Wirtin wiegt und die nur halb so groß ist. Jetzt sinn isch dat! wiederholt sie sich. Dat is ja Opium, wat de do jeplanzt häst. Dat jit et nit, da kütt de Polizei bei misch. Dat is minge Grund und Boden, da bin isch verantwortlich für, damit de dat begriefst! Die schimpfende Frau zieht an Omas Kopftuch. Die beiden verknoteten Enden um den Hals drücken ihr die Kehle zu. Ich stehe stramm vor der dicken Frau. Ich reiche ihr bis an die Stirn. Ich rieche ihren schlechten Atem. Ich spreche statt meiner Oma. Lassen Sie die Finger von meiner Oma, sehn Sie nicht, daß sie fast erstickt.

Die Frau läßt locker. Dat is evver och en Luder, ding Omma! Hätt mich rinjeläht, dat. Säht, et planzt wat zu essen und wat sinn isch, dat mäht Opium. Meine Oma hat nichts von dem Gespräch verstanden. Ich sehe es an ihren lächelnden Augen, die sagen, ach! wenn ich dich doch nur verstehen könnte.

Meine Großeltern sind noch nicht lange im Rheinland. Mein Vater ist Einheimischer. Ich bin dreisprachig aufgewachsen: Hochdeutsch (in der Schule), linksrheinisch (bei uns im Dorf), böhmisch (bei meinen Großeltern). Meine Mutter versteht rheinisch, spricht aber hochdeutsch. Meine Großeltern verstehen nichts. Wenn sie einkaufen gehen, muß ich als Dolmetscherin dabei sein.

Es sind schlechte Jahre, die wir hinter uns haben, sagen sie, aber Gott wird es schon richten. Gott hat es gerichtet, daß sie ein Gärtchen bei der dicken Wirtin und zwei Dachzimmerchen bekamen. Natürlich hat Gott es nicht eingerichtet, aber meine Großeltern waren davon überzeugt, als die Frau vom Amt sagte, da haben wir was für Sie bis auf weiteres - es kommen auch wieder bessere Jahre.

Ja, hat meine Oma gesagt, ja, auch mein Opa, Gott wird es richten und so kamen sie bei der dicken Wirtin an, umarmten sie in ihrer einfachen ländlichen Art und sagten: Gott sei gelobt und bedankt. Natürlich verstand die Wirtin auch meine Großeltern nicht, denn sie kamen aus dem Riesengebirge, wo ganz anders gesprochen wird.

Also isch jonn jetzt und reiß dat Züsch widder russ! Die dicke Wirtin watschelt hinter die Scheune, wo Omas Gärtchen ist. Das lassen Sie gefälligst! schreie ich. Die Frau bückt sich, ich sehe ihr schmuddeliges Unterkleid und ihre speckwabbeligen Schenkel. Ich ziehe an Ihrem Kittelkleid. Frau Wirtin, das Amt hat sie reichlich entlohnt und zahlt die Miete voraus und Oma kann anpflanzen, was sie will.

Evver nit so jet, dat is Opium. Quatsch! schimpfe ich. Ich zeige auf die wunderschönen Blüten, in lila, rosa und weiß. Fast alle Pflanzen haben schon Kapseln angesetzt. Oma berührt sie, ein trockenes Rascheln ist zu hören. Reif son se, juchzt sie.

Soll ich dir beim Pflücken helfen? frage ich. Hielocka dos Sackla. Du wesst anej, ob se gdiega sahn. Flink knipst meine Oma die Kapseln vom Stengel der prachtvollen Pflanzen, die immer noch blühen, obwohl sie bereits Samen haben. In den Beutel kullern die gräulichen Kapseln und rascheln bei jeder Bewegung. Für uns ist das lebensnotwendig, sage ich beiläufig zu der noch am Feldsaum stehenden Frau.

Dat will isch ens glöben! Lebensnotwendig, nit dat isch ens laache. Bei üsch im Osten is allet lebensnotwendig, wenn ihr et nit bezahlen müßt. Mir han dat allet offgebaut, nit ihr Pimmocken*, ihr! Frau Wirtin…! Ich stehe wieder steif vor ihr, als sie sich an den kostbaren Kapseln zu schaffen macht. Ich bin vierzehn Jahre alt und auch sehr kräftig. Ich werde Sie anzeigen, flüstere ich, wegen Sachbeschädigung und Beleidigung. Sie wissen genau, daß Oma Mohnstrietzel backt, Sie haben schon selber probiert und konnten nicht genug kriegen. Isch? Bei dem singe Koochen. Ne dat schmeckt doch nit dat Züsch.

Letztes Jahr hat es Ihnen noch geschmeckt. Da han isch och nit jewußt, dat dat Opium ist, dat han isch doch erscht neulich jelesn. Oma pflückt in aller Ruhe weiter Kapseln. Wie schön eigentlich, nichts verstehen zu müssen. Als das Säckchen schon mächtig beutelt, zwickt sie mich. Kumm'ocka Madla, do ham mer erst mol wos for de Mohnbuchtla. Wat hätt et jesäht, ding Omma?

Nächsten Samstag sind Sie eingeladen, es gibt Mohnbuchteln mit Vanillesoße. Ach änä, Vanillesoße? Is dat evver lecker. Un et hät jesäht, dat isch komme soll? Ja, sage ich, Oma hat Sie herzlich eingeladen, Samstagnachmittag. Aber wir haben nur Muckefuck, echten Kaffee müssen Sie sich selber mitbringen.

Kaffee? Änä, dat bruch isch nit, wenn et Vanillesoße jit, dat jenüscht. Oma trippelt mit ihrer kostbaren Last die Stiegen hinauf in die Dachstube. Wo word ihr denn su a lang, murmelt Opa grimmig. Wos host denn nur imma mit der Frau unta zu stänka, Weibla. Oma drückt die Kaspeln aus, wäscht die schwarzen Samenkörner und brüht sie. Dann bedeckt sie sie mit Milch. Wos host denn do unta gmacht? Opa läßt nicht locker.

Ach geh'ock schloffa, grummelt sie. Das sagt sie immer, wenn sie sich über Opa ärgert. Aber das ist auch alles an bösen Wörtern, die sie für ihn hat. Dann sitzen sie beieinander auf meinem Bett, das als Sofa dient, und schmusen. Bist mei Weibla, gellocka? sagt Opa. Wenns meenst, antwortet Oma.

Am Samstag sitzen wir in der warmen Stube, obwohl eigentlich noch Sommer ist, darf keiner reinkommen oder rausgehen oder die Dachluke öffnen. Wir schwitzen wie in der Sauna. Oma bereitet den Hefeteig für die Buchteln zu. In einer irdenen Schüssel scheint sich was zu bewegen. Das Küchenhandtuch wölbt sich. Alle halbe Stunde starren wir auf das Tuch. Derweil bereitet sie die Vanillesoße zu. Ihre knorpelige Hand rührt kräftig die gelbe Soße, damit sich nichts ansetzt. Rühr'ock wetter, sagt sie zu mir.

Ich rühre. Der süßlich würzige Duft, der in meine Nase zieht, erinnert mich an Weihnachten. Da gibt es Vanillekipferl. Nu pass'ock uff, da kimmts nieber! Gerade noch so habe ich es noch geschafft, den Topf beiseite zu ziehen, um ein Überlaufen zu verhindern. Aber es ist ein wenig angebrannt. Ich rieche es.

Dapert seids, murmelt Opa, dos riesch i do, dapert seids. Zwee Weibla a Huse un scho is der Deibel los! Hiel'ocka die Gusche, Opapa, und geh'ock schloffa, die Oma blitzt mit ihren kleinen blauen Äuglein, daß auch ich ein wenig Angst vor ihr kriege. Geschlagen hat sie noch nie, aber sie scheint kurz davor zu sein, ihre Ruhe zu verlieren. Wenn jetzo a noch der Kucha einfällt, Krutzitürken!

Oma, so was sagt man nicht! entrüste ich mich. Ich habe in der Schule gelernt, daß man nicht fluchen darf. Ja, grummelt der Opa, so was muß ma beichta, nur der arme Herr Jesus allan is am Krutz, verstehst, Weibla! Hiel'ocka die Gusch, Mann.

Die Stimmung ist kurz vorm Platzen. Zu der Hitze im Raum kommt die Spannung zwischen den zwei alten Menschen. Ich weiß aber, ich weiß ganz sicher, gleich sitzen sie wieder auf dem Bett und schmusen. Ich habe die Vanillesoße durch ein Sieb gedrückt. Am Topfboden hat sich nur wenig angesetzt. Schau Oma, wie schön die Soße fließt.

Doch Oma hört und sieht nichts mehr, sie streut Mehl auf den Hefeteig, knetet ihn und rollt ihn aus, gibt einen Löffel von dem eingeweichten Mohn darauf und formt ihn zu einer Kugel. Derweil kommt vom Bett ein gemütliches schwaches Pfeifen. Opa ist eingeschlafen. So Madla, sagt Oma und streichelt mein Haar, wenn mer dos g'schafft ham, kün mer erst a mol Schluß macha. Dann gehst die Frau hola, gell'ocka?

Als ich bei der Wirtin unten anklopfe, ruft sie von der Terrasse her: Also, wenn ding Omma will, und dinge Oppa och, dann sähste dennen, dat isch he jedeckt han, dat et rischtiche Kaffe jibt un Zucker han isch och, also wenn de dat dennen sajen dähst, denn weeßte, isch kann doch nit mi de Trepp jon mit minge Been, dat jeht doch enit mi asu.

Nach einer Weile kommen wir mit den dampfenden Buchteln bei der Frau auf der Terrasse an und sie schnuppert wie ein Hund. Änä, Omma, dat riecht ja ens, da könnt isch ens bekloppt werde, sone Appitit kriesch dabej.

Der Kaffee duftet, die Vanillesoße duftet, als sie sich über die Buchteln verteilt. Die Wirtin schmatzt. Änä, lev Frau, änä is dat ens lekker, also dat wollt isch üsch schon immer gesaht hahn, also änä, Koochenbacken, also dat künnt ihr evver, ihr Pimmocken us Sibirien! Dat mäht ja rischtisch süschtisch!


* Pimmocken - rheinisches Schimpfwort für Flüchtlinge





Auszug aus dem auf der Leipziger Messe im Konkursbuch Verlag Tübingen erscheinenden Band "Stimmen aus dem Abseits"

Jenny Schon
Freistoß


Ein Sommersonntag, der in der Kindheit gähnende Langeweile verursacht hat. Selbst das Summen der Bienen und das Brummen der Hummeln verschmilzt mit der Hitze, die flirrt und ducken macht. Einfach im Gras liegen, unter dem Apfelbaum, hin und wieder nach dem Brausewasser langend, von Oma nach einem Geheimrezept hergestellt, süßsäuerlich den Durst löschend, gerade so weit hochkommend, daß der Flascheninhalt nicht ins Gras tröpfelt, die zersprungenen ausgetrockneten Lippen benetzt, dann wieder liegen, liegen, langsam die Augen öffnen, durch die Äste in den Himmel blinzeln, kein Wölkchen, das geeignet ist, Figuren zu erraten, Schmetterlinge oder Mäuschen, die hüpfen, keine Bewegung, oben und unten. Die Vögel sind erschöpft von der Aufzucht der Jungen und von der Hitze, sie schweigen - damals wie jetzt. Auf dem Kirchenfenstergesims ein turtelndes Taubenpaar. Einsames Gurren im Vorstadtschweigen.
Ich sitze auf der Bank, ich trinke einen Schluck aus der Flasche und würde so gerne der Amsel ein Tröpfchen spendieren, aber diese neumodischen Nuckelverschlüsse, Brustwarzen nachahmend, vermögen meinen Durst kaum zu stillen. Die Amsel über mir im Maulbeerbaum, der seine dunkelblauen Früchte schon ausgeteilt hat, beäugt mich. Sie untersucht die dunkelblauen Spuren der Beeren vor meinen Füßen. Kein Samenkörnchen ist übriggeblieben von der Ernte. Auch ich würde jetzt gerne eine Maulbeere süßlich genüßlich verputzen.
Ausgerechnet am Sonntag hab ich den Gedanken, eine Kirche zu besuchen, weil sie ein historisch interessantes Taufbecken besitzt. Als wenn ich nicht wüßte, daß Evangelische Kirchen sonntags nachmittags geschlossen sind und wochentags erst recht. Kein Schild "Offene Kirche", wie es historisch besonders wertvolle Kirchen manchmal verkünden.
In unserer atheistischen Region habe ich es schon erlebt, daß ein Pastor selbst sonntags vormittags seine Schäflein suchte. Die aber grasten anderswo, auf dem Fußballplatz zum Beispiel. Warum geht so ein Pastor nicht wie Don Camillo einfach auch Fußballspielen? Aber nein, der evangelische Pastor hält sich an die Regeln des Tarifvertrags, und der besagt sonntags frei, zumindest Sonntagnachmittag, schließlich hat so ein Pastor Kinder, und die brauchen auch mal den Pappi.
Da könnte ich ja fast schon Katholik werden, schon aus Daffke. Ich bin fürs Zölibat, beschließe ich, die katholischen Priester haben keine Kinder, haben keine Kinder zu haben, muß ich hinzufügen, ich finde es richtig. Mutter und Karriere schließen sich ja auch in der Regel aus. Ein katholischer Priester hat ja immer was zu tun, Fußballspielen, wie wir aus Italien wissen. Er kann für sich beten, er braucht dazu keine Gemeinde, er hat Heilige. Der evangelische Pastor ist ohne Gemeinde nichts oder halt Pappi.
Tor, schreit jemand. Noch mal Tor, Tor! Ich kriege es mit der Angst zu tun. Ich habe gelästert und jetzt kommt die Strafe.
Ich sitze auf der Bank und nuckele am Wasser, um irgendwas zu tun, wie man das macht, wenn die Angst kommt. Tu so, als sei's du beschäftigt, dann übersieht sie dich vielleicht. Wenn ich als Kind in den Keller ging, hab ich gepfiffen. Aber das laß ich lieber sein, nachher gilt das Abpfiff und ich krieg Kloppe, weil das nur der Schiedsrichter darf.
Und wieder: Tor! Ich lasse die Angst Angst sein und springe auf. Tor, schrei auch ich.
Der Sonntag ist gerettet, es passiert doch was. Der liebe Gott hat Engel geschickt.
Ecke, höre ich, Scheiße.
Das ist ein Strafstoß!








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